Reinigung in Kindergärten: Darauf müssen Sie achten!

Reinigung in Kindergärten: Darauf müssen Sie achten!

Reinigung in Kindergärten

In Kindereinrichtungen hat der Schutz vor Infektionen eine hohe Priorität. Schließlich verbreiten sich Infektionskrankheiten dort, wo Kinder zusammen essen, spielen und schlafen besonders schnell. Neben baulichen Veränderungen spielen auch organisatorische Maßnahmen eine entscheidende Rolle. Ob die Umsetzung gelingt, hängt von allen Beteiligten ab. Wir haben die wichtigsten Tipps und Informationen für Sie zusammengestellt, damit die Kinder und die Beschäftigten in Ihrer Einrichtung gesund bleiben. 

 

Das Infektionsschutzgesetz

Am 1. Januar 2001 trat das Infektionsschutzgesetz (IfSG) in Kraft. Damit wurde eine neue Festlegung zur Meldepflicht von Krankheiten getroffen. Das Gesetz enthält ebenso Entscheidungen darüber, welche Angaben der Meldepflichtige machen muss und welche dieser Daten das Gesundheitsamt weiterleitet. 

 

Meldepflichtige Erkrankungen sind unter anderem:

  • Cholera
  • Diphtherie
  • Keuchhusten
  • Krätze
  • Masern
  • Meningokokken
  • Infektionen
  • Mumps
  • Pest
  • Scharlach
  • Typhus
  • Tuberkulose
  • Windpocken 

Hygienepläne in Kindertageseinrichtungen

Das Infektionsschutzgesetz regelt die behördlichen Aufgaben sowie die der Träger der Einrichtungen zum Schutz vor Infektionskrankheiten. Es setzt verstärkt auf die Verantwortung der Leitungen und des Personals. Entsprechend §36 Abs. 1 IfSG sind alle Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet, innerbetriebliche Verfahrensweisen zur Hygiene festzulegen und Hygienepläne zu erstellen. Das Gesetz enthält keine Vorgaben für die genaue Gestaltung der Pläne. Viele Bundesländer stellen jedoch Rahmenhygienepläne für Kitas bereit. Informieren Sie sich beim Gesundheitsamt Ihres Landkreises. Dort erhalten Sie die notwendigen Informationen sowie Hilfe bei der Erarbeitung.

 

 

Verantwortung der Einrichtungsleitung

Die Leitung der Kindertagesstätte trägt die Verantwortung für die Sicherung der Hygiene im Objekt. Es ist möglich, zur Unterstützung einen Hygienebeauftragten zu benennen. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem:

  • die Erstellung eines Hygieneplans
  • die regelmäßige Aktualisierung des Hygieneplans
  • die Überwachung der im Hygieneplan festgelegten Maßnahmen
  • die regelmäßige Belehrung der Mitarbeiter- der Kontakt zum Gesundheitsamt
  • die Erstellung von Informationen für die Eltern

Hinweis: Der Hygieneplan muss für alle Mitarbeiter gut einsehbar sein. Die Überprüfung des Hygieneplans und die Belehrung der Mitarbeiter erfolgen mindestens einmal jährlich. Neu eingestellte Mitarbeiter werden vor Arbeitsantritt belehrt. Die Ergebnisse sind schriftlich zu dokumentieren. 

 

Die Reinigung als Herzstück der Hygiene

Die gründliche Reinigung bildet die Grundlage dafür, dass Kinder und Personal in Gemeinschaftsunterkünften wie einem Kindergarten gesund bleiben. Es ist im Normalfall nicht erforderlich, die Räume im Kindergarten regelmäßig zu desinfizieren. Vielmehr kommt es auf gezielte Maßnahmen an. Dort, wo sich gewöhnlich Krankheitserreger wie Viren und Bakterien aufhalten, ist die Desinfektion erforderlich. Wenn meldepflichtige übertragbare Krankheiten auftreten, sind besondere, mit dem zuständigen Gesundheitsamt abgestimmte, Maßnahmen erforderlich. 

 

Reinigungs- und Desinfektionspläne

Jeder Kindergarten ist verpflichtet, einen Reinigungs- und Desinfektionsplan zu erstellen. Dieser muss für alle Mitarbeiter und die Benutzer der Einrichtung sichtbar ausgehängt werden. In diesem Plan sind konkrete Festlegungen zur Reinigung und Desinfektion zu treffen. Es muss deutlich werden, was, wann, wie und womit gereinigt bzw. desinfiziert werden soll und wer dafür zuständig ist. Gleichzeitig muss vermerkt werden, wie die Überprüfung erfolgt und wer die Verantwortung dafür trägt. Dies gilt auch, wenn externe Dienstleister mit den Reinigungsarbeiten beauftragt wurden. 

 

Einfach und wirkungsvoll - die Händehygiene

Infektionskrankheiten werden zu einem großen Teil über die Hände übertragen. Eine gute Händehygiene zählt zu den wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen im Kindergarten. Händewaschen und Händedesinfektion sind einfach umsetzbar und dabei enorm wirksam. 

 

Die erforderliche Grundausstattung Die Handwaschplätze im Kindergarten sind entsprechend der Arbeitsstättenverordnung auszustatten. Die Handwaschplätze müssen enthalten:

  • Flüssige Handwaschpräparate und Hautpflegemittel in Spendern
  • Einmalhandtücher oder alternativ personengebundene Handtücher
  • Mittel zur Händedesinfektion 

Hinweis: Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind vor Kindern sicher geschützt aufzubewahren. 

 

Gründliches Händewaschen ist erforderlich:

  • Zum Dienstbeginn
  • Nach dem Toilettengang
  • Nach Verschmutzungen
  • Vor der Zubereitung von Lebensmitteln
  • Vor den Mahlzeiten
  • Nach Kontakt mit Kindern, die an Husten, Schnupfen oder Durchfall leiden
  • Nach Kontakt mit Tieren

Die Desinfektion der Hände ist erforderlich:

  • Vor dem Anlegen von Verbänden
  • Nach Kontakt mit Blut, Stuhl, Erbrochenem oder anderen Körperausscheidungen

Hinweis: Bei Kontakt mit Blut oder Erbrochenem sind Einmalhandschuhe zu verwenden. Auch nach dem Ablegen der Handschuhe sind die Hände zu desinfizieren!

 

Kinder lernen am Vorbild

Je besser die Beschäftigten die Hygienevorschriften umsetzen, umso schneller lernen Kinder die Regeln. Die Vermittlung der Hygieneregeln als Teil der Gesundheitsvorsorge sollte als Ziel im Hygienekonzept der Einrichtung stehen. 

Gründliches Händewaschen der Kinder muss erfolgen:

  • Nach dem Spielen
  • Vor den Mahlzeiten
  • Nach Verschmutzungen
  • Nach dem Toilettengang
  • Nach Kontakt mit Kindern, die an Husten, Schnupfen oder Durchfall leiden
  • Nach Kontakt mit Tieren 

Hinweis: Das Bundesgesundheitsministerium sowie die Gesundheitsministerien der Bundesländer stellen zahlreiche für Kinder aufbereitete Bildungsmaterialien zur Handhygiene kostenfrei bereit. 

 

Die reinigungsrelevanten Bereiche im Kindergarten

1. Eingangsbereich

Ein großer Teil der Verschmutzungen im Kindergarten erfolgt über die Schuhsohlen. Aus diesem Grund sind Schmutzfangmatten im Eingangsbereich erforderlich. 

Schmutzfangmatten:

  • Täglich absaugen
  • Wöchentlich ausklopfen
  • Alle sechs Monate maschinell reinigen

Die Garderobe im Kindergarten muss so aufgebaut werden, dass der direkte Kontakt zwischen den Kleidungsstücken der Kinder ausgeschlossen werden kann.

  • 20 Zentimeter Mindestabstand zwischen den Garderobenhaken
  • Ablagen mit Trennwänden für Mützen, Handschuhe und Schals
  • Schuhablagen mit Trennwänden

Hinweis: In den Aufenthaltsräumen sollten keine Straßenschuhe getragen werden. Straßenschuhe sollten bereits im Bereich der Garderobe gegen Hausschuhe getauscht werden. 

 

2. Gruppenräume

In den Gruppenräumen im Kindergarten stehen Spiel- und Kuschelecken sowie freie Bereiche zur Verfügung. Hier ist Platz zum Spielen, Toben und entspannen. 

Sitz- und Polstermöbel müssen mit abnehmbaren, waschbaren Bezügen ausgestattet sein welche regelmäßig bzw. bei sichtbaren Verschmutzungen gereinigt werden müssen. 

 

3. Achtung Spielzeug! 

Kinder fassen Spielzeug mit den Händen an und hin und wieder nehmen sie es auch in den Mund. Daher gebührt dem Spielzeug bei Reinigung zum Schutz vor Bakterien und anderen Krankheitserregern eine besondere Aufmerksamkeit. Wichtig ist, nur Spielsachen zu verwenden, die in der Waschmaschine bei mindestens 60 Grad oder in der Spülmaschine bei 65 Grad gereinigt werden können. Machen Sie die Reinigungsintervalle davon abhängig, wie oft die Kinder die Spielsachen in den Mund nehmen könnten. Je kleiner die Kinder sind, umso öfter muss die Reinigung des Spielzeugs erfolgen. 

  • Plüschtiere und Spielsachen aus Stoff sollten bei sichtbaren Verschmutzungen in der Waschmaschine mit 60 Grad gewaschen werden.
  • Puppengeschirr muss in der Geschirrspülmaschine bei 65 Grad gereinigt werden. 

Hinweis: Beim Auftreten von Erkältungs- und Durchfallerkrankungen sollte das Reinigungsintervall des Spielzeugs verkürzt werden. Gelegentlich ist es ratsam, bestimmte Spielsachen bei einem Krankheitsausbruch zu desinfizieren und zeitweise zu entfernen. 

 

Beachten Sie bereits bei der Anschaffung des Spielzeugs die Möglichkeiten der regelmäßigen  Reinigung.

 

4. Bewegungsräume

In den Bewegungsräume im Kindergarten sollte unbedingt auf das Tragen von Turnschuhen oder Gymnastikschuhen geachtet werden. Diese Maßnahme hilft, die Ausbreitung von Fußpilz und anderen Hautinfektionen zu verhindern.

Die Flächen in den Bewegungsräumen müssen täglich gereinigt und gelegentlich desinfiziert werden. 

 

5. Schlafräume

Viele Kinder halten in der Kindertagesstätte Mittagsschlaf. Es ist notwendig, personengebundene Bettwäsche zu verwenden. Ein Matratzenschonbezug, der nass gesäubert werden kann, schützt vor Verschmutzung der Matratze. 

  •  Bettwäsche muss alle zwei Wochen einer Reinigung unterzogen werden.
  • Matratzen, Decken, Kissen und die Bezüge von Spielmatten sind mindestens einmal jährlich zu reinigen. 

6. Waschräume, Duschen und Toiletten

In Waschräumen müssen bereitgestellt werden- Flüssigseife für Kinder in leicht bedienbaren Spendern- Einmalhandtücher oder alternativ personengebundene Handtücher, die wöchentlich bei 60 Grad gewaschen werden müssen

Hinweis: Im Bereich der Krippe kann es sinnvoll sein, kleine textile Handtücher bereitzustellen. Diese sind jedoch nach jeder Benutzung auszutauschen und täglich zu waschen. 

 

Kämme, Zahnputzbecher und Zahnbürsten müssen personengebunden genutzt werden. Sie müssen regelmäßig bzw. bei sichtbarer Verschmutzung eine Reinigung erhalten. Zum Schutz vor Läusen ist auch auf die gemeinsame Nutzung von Nissenkämmen zu verzichten.

 

Toiletten sowie Waschbecken im Kindergarten bedürfen täglich einer gründlichen Reinigung. Töpfchen und Säuglingsbadewannen werden direkt nach der Benutzung gereinigt und desinfiziert. Strahlregler sind mindestens vierteljährlich zu entkalken.  

Hinweis: Toilettenbürsten sind für Kinder unzugänglich aufzubewahren und täglich zu säubern. 

 

7. Die Küche

In der Küche bzw. in den Räumen, in denen die Mahlzeiten für die Kinder zubereitet werden, steht die Hygiene an erster Stelle.

  • Vor der Zubereitung von Lebensmitteln ist eine gründliche Reinigung der Hände notwendig.
  • Lange Haare sind zusammenzubinden.
  • Eine Schürze ist zu tragen.
  • Beim Umgang mit rohem Fleisch sind Einmalhandschuhe zu tragen.
  • Es darf ausschließlich sauberes Geschirr und Besteck verwendet werden.
  • Nach der Benutzung ist alles mit heißem Wasser zu reinigen.
  • Die Tische und die benutzten Geräte sind feucht abzuwischen. 
  • Lappen und Handtücher sind regelmäßig zu waschen.
  • Abfälle werden sicher aufbewahrt und regelmäßig entsorgt.
  • Personen, die an Infektionskrankheiten leiden, dürfen nicht in der Küche arbeiten.
  • Fußböden in der Küche sind täglich zu reinigen. 
  • Alle Bereiche, die mit rohem Fleisch in Berührung kommen, müssen mit klarem Wasser abgespült werden.
  • Flächen, auf denen kritische Lebensmittel wie rohes Fleisch verarbeitet wurden, müssen zum Schutz vor Bakterien desinfiziert werden. 
  • Dazu dürfen ausschließlich für Kindereinrichtungen zugelassene Mittel zum Einsatz kommen.

Hinweis: Im Kindergarten dürfen keine Gerichte an Kinder ausgegeben werden, die rohe Eier enthalten.

 

Reinigung der Außenanlagen

Sandkästen

Sandkästen im Kindergarten dürfen ausschließlich mit Spielsand befüllt werden, der über ein Zertifikat für die Benutzung in Kindereinrichtungen verfügt. Es muss ausgeschlossen werden, dass Hunde, Katzen oder wildlebende Tiere den Sand verunreinigen können. Am Abend oder am Wochenende sollte der Sand zum Schutz vor Bakterien und anderen Krankheitserregern sicher daher abgedeckt werden. Sichtbare Verunreinigungen sind sofort zu entfernen. Tägliches Harken des Sandspielplatzes wird empfohlen. Es unterstützt die Belüftung und macht Verunreinigungen sichtbar.

 

Wasserspielbereiche und Planschbecken

Im Kindergarten darf ausschließlich Trinkwasser zum Befüllen von Planschbecken oder zur Errichtung von Modderspielplätzen genutzt werden. Planschbecken müssen täglich neu mit Trinkwasser befüllt werden. Nach dem Gebrauch werden sie am Abend geleert und einer gründlichen Reinigung unterzogen. Alternativ können Planschbecken mit einer Wasseraufbereitung und Desinfektion ausgestattet werden. 

 

Grundreinigung im Kindergarten

Kindertagesstätten müssen im Abstand von sechs Monaten einer Grundreinigung unterzogen werden. Diese Reinigung umfasst zum Beispiel: 

  • Heizkörper
  • Lampen
  • Türen
  • Fenster
  • Schränke
  • Sportgeräte
  • Vorhänge
  • Teppiche

Hinweis: Beim Auftreten von Infektionskrankheiten sind gegebenenfalls in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Grundreinigungen in kürzeren Abständen und zusätzliche Desinfektionen zum Schutz vor Bakterien erforderlich.

 

Schädlingsbekämpfung

In Gemeinschaftseinrichtungen mit Lebensmittelversorgung sind Maßnahmen zum Schutz vor Schädlingsbefall bzw. zur Schädlingsbekämpfung zu treffen. Zunächst sind Zugänge für Schädlinge weitestgehend zu verhindern. Lebensmittelvorräte müssen regelmäßig kontrolliert werden. In Küchen und Speiseräumen im Kindergarten ist tägliche Reinigung erforderlich. Hier sind strenge Grundsätze für Ordnung und Sauberkeit einzuhalten. 

 

Sollte ein Schädlingsbefall im Kindergarten auftreten, ist die Beauftragung eines professionellen Schädlingsbekämpfers unverzichtbar. 

 

Reinigung zum Schutz vor Bakterien und Viren im Kindergarten

Im Kindergarten verbreiten sich Infektionskrankheiten mit hoher Geschwindigkeit. Der beste Schutz dagegen sind weitreichende Hygienemaßnahmen. Sie sind zunächst Kosten- und zeitintensiv, doch der Aufwand lohnt sich.Wenn alle Beschäftigten einer Kindereinrichtung und die Eltern bei der Umsetzung an einem Strang ziehen, ist das der beste Schutz vor Bakterien und anderen Krankheitserregern. Eine saubere und gesundheitsfördernde Umgebung bildet die Grundlage dafür, dass sich Kinder optimal entwickeln können und die Mitarbeiter gesund bleiben.

Mit unserem Erstausstattungs-Set für Kindergärten inklusive Hygieneplan sind Sie bestens gerüstet, um eine gesunde und hygienische Umgebung für die Kinder zu schaffen. Unsere Produkte und Empfehlungen basieren auf langjähriger Erfahrung und sind speziell auf die Bedürfnisse von Kindergärten abgestimmt. Vertrauen Sie auf unsere Expertise und machen Sie die Gesundheit der Kinder zur Priorität. Denn nur in einer sauberen und gesunden Umgebung können sich die Kinder optimal entwickeln und wohlfühlen.

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